Skulpturen

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Noch dazu Werke, auf die man sich auf den ersten Blick vielleicht keinen Reim machen kann oder die gar Abwehrreaktionen auslösen

Großartige Kunst in herrlicher Landschaft - Skulpturenradweg | Skulpturen am Radweg - Kunst in der Landschaft

Großartige Kunst in herrlicher Landschaft

„18 plus 7“ Vernissage und Eröffnungsfeier des erweiterten Skulpturenradwegs fanden im Rahmen des „Borkemer Brückenfestes“ statt23.05.2019 | „18 plus 7“ Vernissage und Eröffnungsfeier des erweiterten Skulpturenradwegs fanden im Rahmen des „Borkemer Brückenfestes“ statt.

Die Erfolgsgeschichte des Skulpturenradweges, die vor 13 Jahren begann, wird fortgesetzt. Der Skulpturenradweg, ein außergewöhnliches Projekt, wurde durch sieben neue Kunstwerke – zwei davon auf Buchener Gemarkung – ergänzt. Von einem „sonnigen Anlass“ sprach Osterburkens Bürgermeister Jürgen Galm in seinem Grußwort zur Vernissage und Eröffnungsfeier „18 plus 7“, der Erweiterung des Skulpturenradweges, am Sonntag im Rahmen des Brückenfestes in der Römerstadt.

Unter den Ehrengästen waren die Bürgermeister der fünf RIO-Gemeinden sowie der Beigeordnete der Stadt Buchen, Benjamin Laber. Ein Gruß Galms galt neben den Künstlern MdB Alois Gerig, Landrat Dr. Achim Brötel sowie den Mitgliedern der Jury mit Professor Dr. Tilman Osterwold an der Spitze.

Das Osterburkener Stadtoberhaupt erinnerte an die Entstehung des Skulpturenradweges, der einen „handfesten entwicklungspolitischen Hintergrund“ hatte, zu dem auch die nachhaltige Stärkung des Tourismus im strukturschwachen Bauland gehörte. Er sollte zudem neue wirtschaftliche Potenziale erschließen und Impulsgeber für die Wirtschaft – ganz besonders für die gastronomischen Betriebe – und der ländlich strukturierten Raumschaft sein. Vor diesem Hintergrund hatte Bürgermeister a.D. Ekkehard Brand, die ursprüngliche Idee des Künstlerehepaares Wagner (Seckach), Kunstwerke entlang von Wegen aufzustellen, aufgegriffen und weiterentwickelt.

Herausgekommen ist dabei ein außergewöhnliches Gemeinschaftsprojekt der RIO-Gemeinden, nämlich die längste Galerie im Land, ein Skulpturenradweg von einer Länge von 77 Kilometer.

Die Eröffnung fand laut Galm „genau auf den Tag vor 13 Jahren“ statt. „Brand, schon damals der künstlerische Spiritus, hat das Thema nie aus den Augen verloren und immer wieder zusammen mit Harald Gall die Weiterentwicklung verfolgt. Auch weil die mit dem Projekt verbundenen touristischen Erwartungen nur teilweise erfüllt werden konnten.“

Galm sagte auch, dass dieser Radweg topografisch eine gewaltige Herausforderung für jeden Radfahrer sei und sicherlich nicht mit flachen Radwegen konkurrieren könne.

Im November 2015 hat die Verbandsversammlung die Grundsatzentscheidung getroffen, das Projekt aus 2006 fortzusetzen und die Mittel für das „Projekt 18 plus 7“ bereitzustellen.

Es war die Absicht, in jeder bisherigen Mitgliedskommune ein neues Kunstwerk zu etablieren und darüber hinaus die Stadt Buchen neu mit einzubinden.

So wurde ein neuer Wettbewerb durchgeführt, zu dem die Kunstakademien Karlsruhe, Stuttgart und Nürnberg mit ihren Professoren gewonnen werden konnten, die auch die Auswahl von Studierenden und Absolventen die am Wettbewerb teilnehmen, trafen.

Die Jury tagte im Januar 2018, anschließend fand eine öffentliche Ausschreibung statt.

Es wurden spannende Kunstwerke geschaffen, „die jetzt in unserer Landschaft zu sehen sind“, so Galm. Mit der „Welle“ von Tina Laaf habe man nun sogar das Meer im Bauland.

Galms Dank galt allen, die am Projekt beteiligt waren. Ekkehard Brand habe die Idee immer weiter verfolgt, eine wichtige Überzeugungsarbeit geleistet und sei mit dem Projekt regelrecht verwachsen. Dank galt auch Marlies Ebel-Walz für die perfekte Gesamtkoordination. „Der Zweckverband RIO freut sich über die Fortsetzung der Idee und ist zudem stolz auf die Vollendung weiterer sieben Ausstellungsstücke auf der längsten Galerie im Land.“

Jurysprecher Professor Dr. Tilman Osterwold würdigte die fachliche Leistung der „geschaffenen Kunstwerke von Künstlern einer jüngeren Generation der Kunsthochschulen“. Er habe ganz großen Respekt vor dem, was die Kommunen hier umgesetzt haben. Die Kunstwerke seien sehr unterschiedlich und von großer Bedeutung in der alltäglichen Welt. Es gebe viel Komplexes zu entdecken bei diesen herrlichen Darstellungen.

Ausführlich beschrieb er dann die neu geschaffenen Kunstwerke und stellte auch die Künstler vor. Abschließend wünschte er ein „kreatives Erwandern dieser großartigen Kunstwerke in einer herrlichen Landschaft“.

Nach weiteren Grußworten bedankte sich Bürgermeister Galm in seinem Schlusswort bei den Nachwuchsmusikern Nadin Menzel (Gesang) und Bassit Agbere (Piano) von der Musikschule Bauland, die den Festakt musikalisch begleitet haben.

© Fränkische Nachrichten, Donnerstag, 23.05.2019, Autor: Helmut Frodl